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Neben Gleisen, Weichen, Signalen und Fahrleitungen hat die Eisenbahn noch viele weitere grosse und kleine Installationen zu bieten. Wir legen bei unserer Modelleisenbahnanlage grossen Wert auf die vorbildgetreue Darstellung dieser Anlagen und Details. Die einzelnen Berichte stellen jeweils ein einzelnes Thema in den Vordergrund.

Das Zentralstellwerk Zürich der SBB im Modell

Im Bahnhof St. Muhrtal auf der Anlage des Flawiler Modelleisenbahn-Clubs MECF fehlte noch ein passendes Stellwerksgebäude. Die Wahl fiel auf den Nachbau des schon fast legendären Zentralstellwerks Zürich. Das Vorbild An den Gleisen des Vorbahnhofs Zürich entstand zwischen 1960 und 1963 ein markantes Bauwerk – das Zentralstellwerk Zürich der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Es vereinte verschiedene kleine Stellwerke und wurde in der damals neuen Relaistechnik mit einem Gleisbildstellwerk der Bauform SpDrS-SBB von Siemens ausgerüstet. Max Vogt war Architekt des imposanten Sichtbetonbaus mit der zu den Gleisen hin fünf Meter herausragenden Kanzel. Darin waren die Stelltische ursprünglich so angeordnet, dass die Fahrdienstleiter Sicht auf das Geschehen im Gleisfeld hatten.Der markante Sichtbetonbau des Zentralstellwerks Zürich (1996). Bild: Urs BergerDas Gebäude verschwindet heute förmlich im Dschungel der Neubauten um die Europaallee (2018). Bild: Urs BergerNach der Modernisierung 1989 änderte sich die Situation: Die Stelltische sind verschwunden und das Bedienpersonal arbeitete von nun an mit dem Rücken zum Gleisfeld, erhielt aber sämtliche Informationen zum Zugsverkehr im Bahnhof Zürich und in den umliegenden Stationen über eine neue, grosse Panoramatafel. Mit einer codierten Bedienung konnte das Stellwerkspersonal in das Geschehen eingreifen.Seit 1989 wird für die Zugverkehrsleiter die Zugslage im Raum Zürich an der neuen Panoramawand dargestellt. Bild: SRF/Christoph BrunnerIm Rahmen des Fortschritts der Automatisierung fassten die SBB ihre gesamte Zugsverkehrsleitung in nur noch vier Betriebszentralen zusammen. Dabei wurde 2014 die Bedienung des Bahnhofs Zürich in die auf dem Flughafengelände Zürich beheimatete Betriebszentrale Ost integriert. Seither ist es ruhig geworden in der Stellwerkskanzel. Auch das Umfeld des Zentralstellwerks hat sich geändert, versinkt doch der früher so markante Bau förmlich zwischen den neuen Wohn- und Geschäftsbauten der Europaallee. An Glanz hat das Bauwerk aber keineswegs verloren. Zwischen 2012 und 2014 erhielt es eine Sanierung und erinnert noch immer, zusammen mit anderen SBB-Bauwerken wie die Bahnhofsgebäude von Zürich Altstetten und Effretikon, an das Schaffen des 2019 verstorbenen Architekten Max Vogt. Das Modell Zur Beurteilung der Grösse und des Aufstellungsorts wurde eine Maquette aus Holz und Karton hergestellt, beklebt mit einem entsprechend skalierten Fassadenbild. Der Massstab 1:100 war für die örtlichen Platzverhältnisse ideal. Dank der schlichten Bauweise des Originals bot sich eine Modellkonstruktion aus Polystyrolplatten an. Die Details wurden Originalfotos entnommen. Weil die Fenster keine aufgesetzten Fensterrahmen besitzen, musste auf genaue Fensterausschnitte geachtet werden, wofür sich das Laserschnittverfahren bestens eignete. Alle relevanten Teile wurden gezeichnet und zugeschnitten. Der Rest war Handarbeit. Der Haupttrakt erhielt die stattlichen Abmessungen von 70 x 400 mm Grundfläche und eine Höhe von 260 mm. Die Kanzel steht 50 mm vor, und der Funkmast ragt noch zusätzlich 290 mm in die Höhe.Die mit einfachen Mitteln erstellte Maquette diente der Beurteilung von Massstab und Aufstellungsort.Im Laserschnittverfahren zugeschnittene Teile aus Polystyrolplatten.Alle für den Bau des Modells erforderlichen Teile auf einen Blick.Die aus den Einzelteilen zusammengebauten Baugruppen sind für das Lackieren bereit. Die beiden Rollen sind die Schnittfolien für die Fensterrahmen.Die Sichtbetonfassade markiert ein weiteres Merkmal des Bauwerks. Mit einer Nadel geritzte Furchen erzeugen die Spuren der Betonschalung, welche mit der Einfärbung und Nachbildung von Ausblühungen der Fassade ein reelles Aussehen verleihen. Die Fenster bestehen aus einer tragenden Klarfolie, einer aufgebrachten Sonnenschutzfolie und einer anthrazitfarbenen Schnittfolie als Fensterrahmen. Diese Folienkombinationen wurden von innen hinter die Fensteröffnungen geklebt. Spannend war die Herstellung der Kanzel. Die Geometrie der abgeschrägten Fensterpartie erforderte einen präzisen Zuschnitt. Die Lamellen im Dachbereich zur Verhinderung ungünstiger Sonneneinstrahlung wie auch die Hängebahn für die offene Reinigungskabine wurden nachgebildet. Das Innenleben entspricht etwa jener Zeit, in der die Fahrdienstleiter mit dem Rücken zum Gleisfeld ihre Blicke auf die Panoramatafel richteten und von ihren Arbeitsplätzen den Zugsverkehr leiteten. Mit selbst hergestellten Pultmöbeln, Bildschirmen, Tastaturen, Telefonapparaten und Abfalleimern sowie Miniaturfiguren wurde der Raum der Zugverkehrsleitung gestaltet. Die Bestückung des Funkmastes hatte sich über die Jahre immer wieder verändert. Mit der Entwicklung der Funktechnologie entstanden neue Antennenformen. Im Modell trägt der etwas verkürzte Hauptmast die dem aktuellen Zustand entsprechenden Antennenkonstruktionen, hergestellt aus kleinen Kunststoffprofilen und Drähten. Bei Fenstern mit reflektierenden Sonnenschutzfolien sind die Inneneinrichtungen in der Regel nur nachts bei beleuchteten Räumen sichtbar. Weil dies bei der vorhandenen Tag-Nacht-Steuerung der Fall ist, wurden neben der Kanzel auch die Büroräume mit Innenleben und ein Teil der Etagen mit nachgebildeten Relaisgestellen ausgestattet.  Das fertige Modell zwischen den SBB- und den RhB-Gleisen im Vorbahnhof des Kopfbahnhofs St. Muhrtal.Das Stellwerksgebäude mit der markanten Kanzel aus Sicht des ausfahrenden Zugs.In den Abendstunden herrscht noch reges Treiben in der Zugverkehrsleitung, während in den Räumen mit den Relaisgestellen Vorarbeiten für einen nächtlichen Unterhaltseinsatz vorbereitet werden.Die Dachpartie mit dem 30 cm hohen Funkmast und den Kühlaggregaten für die Klimaanlagen.Blick in Richtung der (noch nicht fertig gestalteten) Einfahrt des Kopfbahnhofs.Sicht aus der Vogelperspektive auf das Zentralstellwerk. Rechts die normalspurigen SBB-Gleise, links die Zufahrt zum schmalspurigen RhB-Bahnhof.Die Kühlaggregate der Klimaanlagen entstanden aus verschiedenen Kunststoffprofilen und befinden sich auf dem Hauptdach sowie dem Vordach des Eingangsbereichs. Kleine Dinge wie Überwachungskameras, Alarmleuchten oder andere technische Einrichtungen sind das berühmte Salz in der Suppe. Unübersehbar ist schliesslich der blaue Balken mit dem Bahnhofsnamen und der schlichten, aber markanten Uhr, welche ebenfalls die Handschrift des Architekten Vogt trägt. Im Modell steht hinter dieser Uhr jedoch noch ein ungelöstes Problem, denn ihre Zeiger und Teilstriche leuchten im Original nachts aktiv. Müsste die Uhr nicht laufen (wie die meisten Bahnhofsuhren auf Modelleisenbahnanlagen), wäre das ja kein Problem. Sollte sie aber laufen, wird das Einbauen einer Beleuchtung bei den sehr kleinen Platzverhältnissen zu einer richtigen Herausforderung. Es bleibt noch etwas zu tun!  Die Kanzel erlaubt den Fahrdienstleitern einen Überblick auf den regen Zugsverkehr im Vorbahnhof.Auf seiner Ausfahrt passiert der TEE RAe II das Zentralstellwerk.Passend zu der vorbildgetreuen Stellwerkstechnik unserer Clubanlage bereichert das Gebäude des Zentralstellwerks St. Muhrtal die Gleisanlagen des Vorbahnhofs. Es erinnert an die Situation am Zürcher Hauptbahnhof und vermittelt dem Areal ein gewisses Grossstadt-Flair.

Eine Bahnhofshalle für St. Muhrtal

Der Bahnhof St. Muhrtal auf der Anlage des MECF ist ein Kopfbahnhof, auch Sackbahnhof genannt, wie er unter anderem in Zürich HB zu finden ist. Einfahrende Züge halten vor dem Prellbock und können den Bahnhof nur nach einem Richtungswechsel verlassen.

Flankenschutz für die Modellbahn

Die meisten Modellbähnler kennen die Situation: Während einem «Tag der offenen Tür» mit vielen Zuschauern fährt auf Grund einer Unachtsamkeit eine Rangierfahrt seitlich in einen anderen Zug und mehrere Wagen kippen aus den Gleisen! Der Schaden ist meist schneller behoben wie bei unserem Vorbild, benötigt aber doch Zeit und Verrenkungen, um an die Unfallstelle zu gelangen.

Immer auf Empfang - Mobilfunkmasten

Nachrichten weitergeben war schon immer ein Bedürfnis der Menschheit. Die Art, wie dies geschah und immer noch geschieht, hängt stets von der Entwicklung der Übermittlungsverfahren ab. Nach dem Einzug der Elektrifizierung im 19. Jahrhundert wurden Nachrichten zuerst über Kabel und später über Funkeinrichtungen übertragen. Zu Beginn wurden die Texte über das Morse-Alphabet in lange und kurze Signale gewandelt und danach über Drähte an den Empfänger geschickt, wie Bilder von morsenden Telegraphen und Telegraphenleitungen entlang der Schienenstränge aus dem Wilden Westen zeigen.

Kleine Leuchten, grosser Einfluss - Zwergsignale

Signalkunde Das Zwergsignal wird bei der Schweizerischen Bundesbahnen verwendet. Es ist ein Lichtsignal zur Sicherung von Fahrstraßen innerhalb eines Bahnhofes. Sie erfüllen damit sowohl Funktionen für den Rangier- als auch den Zugfahrbetrieb. In der Regel werden Zwergsignale immer links vom Gleis aufgestellt. Je nach örtlicher Gegebenheit, kann es ausnahmsweise rechts stehen. Bei Rechtsaufstellung weist auf der Vorderseite ein leuchtender Pfeil auf das zugehörige Gleis. Zwergsignale befinden sich direkt am Boden neben dem Gleis, nur in speziellen Einzelfällen werden sie zur besseren Sichtbarkeit erhöht angebracht. Ein Zwergsignal besitzt drei weisse Lampen in einem L angeordnet. Es können drei verschiedene Signalbilder angezeigt werden.Zwei Lampen brennen in waagerechter Stellung. Auf der Rückseite der Zwergsignale wird Fahrt oder Fahrt mit Vorsicht an einem weissen schrägen Lichtstreifen gekennzeichnet. Das Zwergsignal steht immer in Abhängigkeit zum nächsten. Beispiel: Eine Rangierfahrt über drei Zwergsignale. Das erste zeigt Fahrt, das nächste warnt mit Fahrt mit Vorsicht und das letzte zeigt Halt. In der Grundstellung zeigt ein Zwergsignal immer Halt. Die Zustimmung zu einer Rangierbewegung wird am Zwergsignal gegeben.

Mit Dreh - Weichenlaternen

Die Dienststation "Katzenbach" wird mit einem Stellwerk des Typs Domino 55 ohne Zwergsignale gesteuert. Zur Anzeige des Fahrweges bei Weichen dienen in solchen Fällen Weichenlaternen, wie man sie von früher kannte. Heutzutage werden sie aber immer mehr von Zwergsignalen verdrängt.

Kapazitätserweiterung - Abstellgruppe St. Muhrtal

Im Rahmen der Ausbauprojekte um den Kopfbahnhof St. Muhrtal stand nach der Fertigstellung des Tiefbahnhofs der Bau einer Abstellgruppe auf dem Plan. Züge, die nach Ankunft im Kopfbahnhof ihre Reise erst zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen, sollen weggestellt werden können. Dadurch werden Hallengleise wieder frei und die Kapazität des Bahnhofs erhöht.

Im Untergrund - Tiefbahnhof St. Muhrtal

Bei der Planung des Kopfbahnhofs wurde beschlossen, auf die landschaftliche Ausgestaltung der im Vorraum liegenden Anlagenteile mit den eigentlichen Hallengleisen und dem Schattenbahnhof zu verzichten. Dass sich Bedürfnisse mit der Zeit ändern können ist eine Tatsache, mit der sich auch der MECF abzufinden hat! Während die Hallengleise schon seit längerem ein Schotterbett erhalten haben und Perronkanten den ersten Hauch eines Bahnhofs vermitteln, denkt man seit neuestem über eine Bahnhofshalle nach. Dass dabei auch die üblichen Bauwerke in Betracht zu ziehen sind, liegt auf der Hand und so entstand die Idee eines Tiefbahnhofs.

Barrierenanlage

Schiene und Strasse haben beide ihr berechtigtes Dasein – das eine ohne das andere ist jedoch in der heutigen Zeit nicht mehr denkbar. Diese Verkehrswege tun aber nur dann ihre Dienste, wenn sich Fahrzeuge auf ihnen bewegen. Die so bewegte Masse bedeutet andererseits auch Energie, was einem bei Verkehrsunfällen ziemlich klar vor Augen geführt wird. Die Physik sagt, dass die Bewegungsenergie proportional mit der Masse zunimmt, aber quadratisch mit der Geschwindigkeit. Und genau diese Tatsache führt zu den unterschiedlichen Machtverhältnissen im Verkehr.

SBB Historic - Depot und Drehscheibe St. Muhrtal

Um den Dampfloks auf unserer Anlage eine Heimat zu geben, ist schon seit längerem ein Depot mit Drehscheibe beim Bahnhof St. Muhrtal geplant. Nun konnte das Depotgelände und die Drehscheibe dem Betrieb übergeben werden.

Tunnelbau

Seit einigen Jahren verkehrt auf der Anlage des MECF eine Zugskomposition mit Führerstandskamera, welche von einem Original-Führerstand aus gesteuert wird. Um auch auf den vielen Tunnelstrecken der Anlage ein realistisches Fahrgefühl ohne Blick auf die Tragkonstruktion zu erhalten, werden zurzeit die Tunnelstrecken mit einem Gewölbe ausgestattet.

Gleisbaustelle

Gleisbaustellen auf der Modellbahn sind eine spannende Möglichkeit zur Detaillierung der Anlage. Im Gegensatz zum Vorbild verschwinden die Baustellen auf der Anlage aber nicht möglichst schnell wieder, sondern "behindern" den Modellbahnverkehr an jedem Fahrabend. So existiert auch beim MECF seit Jahren ein Abschnitt, wo die Vorbereitungen für das Auswechseln von Schienenprofilen auf Hochtouren laufen. Nun wurde die Baustelle zusätzlich mit einer korrekten Signalisierung, lichttechnischen und akustischen Effekten sowie weiteren Details ausgestattet.