Signalkunde
Das Zwergsignal wird bei der Schweizerischen Bundesbahnen verwendet. Es ist ein Lichtsignal zur Sicherung von Fahrstraßen innerhalb eines Bahnhofes. Sie erfüllen damit sowohl Funktionen für den Rangier- als auch den Zugfahrbetrieb. In der Regel werden Zwergsignale immer links vom Gleis aufgestellt. Je nach örtlicher Gegebenheit, kann es ausnahmsweise rechts stehen. Bei Rechtsaufstellung weist auf der Vorderseite ein leuchtender Pfeil auf das zugehörige Gleis. Zwergsignale befinden sich direkt am Boden neben dem Gleis, nur in speziellen Einzelfällen werden sie zur besseren Sichtbarkeit erhöht angebracht. Ein Zwergsignal besitzt drei weisse Lampen in einem L angeordnet. Es können drei verschiedene Signalbilder angezeigt werden.Zwei Lampen brennen in waagerechter Stellung. Auf der Rückseite der Zwergsignale wird Fahrt oder Fahrt mit Vorsicht an einem weissen schrägen Lichtstreifen gekennzeichnet. Das Zwergsignal steht immer in Abhängigkeit zum nächsten. Beispiel: Eine Rangierfahrt über drei Zwergsignale. Das erste zeigt Fahrt, das nächste warnt mit Fahrt mit Vorsicht und das letzte zeigt Halt. In der Grundstellung zeigt ein Zwergsignal immer Halt. Die Zustimmung zu einer Rangierbewegung wird am Zwergsignal gegeben.
Ein Zwergsignal zeigt bei eingestellter Zugfahrstrasse Fahrt. Signalisiert ein Hauptsignal Halt, zeigt das vorausgehende Zwergsignal Fahrt mit Vorsicht. Das letzte Zwergsignal gegen die Strecke zeigt Fahrt, obwohl dies bei einer Rangierfahrstrasse nie der Fall wäre. Stellt ein Lokführer eines durchfahrenden Zuges in seinem Fahrweg ein Halt zeigendes Zwergsignal fest, muss er den Zug augenblicklich stoppen.
Ausgangslage MECF
Bedingt durch den konsequenten und vorbildgerechten Ausbau der Modellbahnanlage des MECF und deren Steuerung in den 90’er Jahren, war der Einsatz von Zwergsignalen nach Vorbild SBB gefragt. Mit drei in ein Gehäuse eingebaute LED’s sollte eine Fahrstrasse auf der Anlage signaltechnisch vorbildlich ausgeleuchtet werden können. Im Fachhandel war kein Produkt erhältlich, welches den optischen und technischen Anforderungen auch nur annähernd gerecht wurde. Aus diesem Grund fassten wir einen Eigenbau ins Auge. Die zu diesem Zeitpunkt auf dem Markt erhältlichen Subminiatur Leuchtdioden liessen keine absolut massstäbliche Umsetzung zu. Mit dem im Massstab 1:80 abgebildeten Kompromiss fanden wir eine Lösung welche eine technische Umsetzung möglich machte, ohne optische Abstriche oder Nachteile in Kauf zu nehmen. Das erzielte Ergebnis darf sich auf der Clubanlage wirklich sehen lassen.
Die Herstellung
In bewährter Ätztechnik liessen wir einige Dutzend Zwergsignale in der Abwicklung anfertigen. Zeichnungen und Negativfilme als Vorlage zum Ätzen entstanden ebenfalls in Eigenfertigung. Die Leuchtdioden löteten wir auf einer Aluminium Lehre mit dem Widerstand und dem isolierten Kupferkabel zur Beleuchtungsbaugruppe zusammen. Die in der Abwicklung geätzten Beleuchtungskörper wurden anschliessend gebogen, gelötet, grundiert und schwarz lackiert. Die Beleuchtungsbaugruppe musste noch im lackierten Gehäuse mit Araldit vergossen werden. Mit Klarlack beschichtete Kupferkabel gewähren die Funktion der fertiggestellten Zwergsignale auf der Anlage, so dass die Fahrbefehle auf den nur 4 auf 4 mm grossen Signalgehäusen auf der Anlage angezeigt wird.
Weiterer Bedarf
Mittlerweile ist mit dem Kopfbahnhof eine weitere Ausbauetappe auf der Klubanlage in Angriff genommen worden was noch einmal einen Bedarf an Zwergsignale zur Folge hatte. Die LED‘s der ersten Serie waren vollständig aufgebraucht und ein Ersatz war gefragt. Bedingt durch den zwischenzeitlichen technischen Wandel und die fortschreitende Miniaturisierung in der Elektronikindustrie haben sich Bauform und Dimensionen der LED’s markant verändert. So sind diese nur noch 1.5 mm, lang 0.5 mm breit, und 0.8 mm hoch, haben keine Lötfahnen mehr und müssen vorwiegend unter dem Vergrösserungsglas an den Widerstand gelötet werden. Die geätzten Gehäuse der ersten Serie konnten weiter verwendet werden.