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Nachrichten weitergeben war schon immer ein Bedürfnis der Menschheit. Die Art, wie dies geschah und immer noch geschieht, hängt stets von der Entwicklung der Übermittlungsverfahren ab. Nach dem Einzug der Elektrifizierung im 19. Jahrhundert wurden Nachrichten zuerst über Kabel und später über Funkeinrichtungen übertragen. Zu Beginn wurden die Texte über das Morse-Alphabet in lange und kurze Signale gewandelt und danach über Drähte an den Empfänger geschickt, wie Bilder von morsenden Telegraphen und Telegraphenleitungen entlang der Schienenstränge aus dem Wilden Westen zeigen.

MECF, Modelleisenbahn Club Flawil

Telegraphenleitungen entlang der Strecke... (Quelle: www.blockstelle.de)

MECF, Modelleisenbahn Club Flawil

...und ein Telegraph Operator im Einsatz. (Quelle unbekannt)

Viele Jahre erfolgte danach die Sprach- und Datenübermittlung über analoge elektrische Signale in frei hängenden oder unterirdisch verlegten Kabeln und jeder Telefonapparat benötigte eine Anschlussleitung zur Telefonzentrale. Anfang der 1990-er Jahre begann die breite Entwicklung der digitalen Datenübertragung und mobilen Empfangsgeräte, die in der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken sind. Freileitungen sind bei uns höchstens noch in einigen ländlichen Regionen zu finden, dafür prägen Antennen für die Mobilfunktelefonie vermehrt unser Landschaftsbild. Die Bahnen verwenden ihr eigenes, auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Mobilfunknetz GSM-R, weshalb entlang des Schweizer Schienennetzes eine Konzentration von Mobilfunkmasten erkennbar ist. Das soll nun auch auf der Anlage des MECF nachgebildet werden.

Mobilfunkantenne (Vorbild)

Den grössten Nutzen bringen Antennen, wenn sie ohne Hindernisse ein möglichst grosses Gebiet abdecken. Deshalb sind sie entweder auf hohen Masten oder Anhöhen angebracht. Für unser Vorbild diente der hohe Mobilfunkmast auf dem Areal des Bahnhofs Uzwil. Die grosse Anzahl von Antennen am gleichen Funkmast lässt erkennen, dass hier mehrere Funknetze bedient werden. Die entsprechend der Topographie ausgerichteten Antennen werden über je ein Kabel an die im Container untergebrachte Elektronik angeschlossen. Aufstiegsleiter und Podeste dienen dem Aufbau, Umbau, Unterhalt oder Störungsfall.

MECF, Modelleisenbahn Club Flawil

Mobilfunkmast auf dem Bahnhof Uzwil.

MECF, Modelleisenbahn Club Flawil

Die verschiedenen Antennen an einem Mobilfunkmasten (Bahnhof Uzwil).

MECF, Modelleisenbahn Club Flawil

Container mit Stromversorgung und Elektronik.

Mobilfunkmasten (Modell)

Für die Anlage des MECF wählten wir einen Mast mit drei Antennenpaaren. Podeste sind in diesem Fall nicht erforderlich und ein Container genügt. Der Mast wird dadurch wesentlich kleiner als jener am Bahnhof Uzwil. Beim Bau wurde auf eine möglichst vorbildgetreue Nachbildung des Konstruktionskonzepts geachtet.

Der abgestufte Trägermast entstand aus Rundmessing mit 6 mm und 4 mm Durchmesser. Die Gesamthöhe beträgt 275 mm (inkl. Blitzableiter!). Der Träger für die Aufstiegsleiter besteht aus 4kant KunststoffProfil 2 mm x 2 mm. In diesen wurden im Abstand von jeweils 4,5 mm Löcher mit 0,5 mm Durchmesser gebohrt. Die Sprossen aus 12 mm langen 0,5 mm Kupferdrähten wurden danach eingelegt und verklebt. Die Halter für die verschiedenen Antennen sowie die Kabelführungen entstanden aus Kupferdraht, die entsprechend geformt und an den Mast gelötet wurden. Eine Herausforderung war die Gestaltung des Mastfusses mit dem Montageflansch und den Verstrebungen. Eine Unterlagscheibe diente schliesslich als Flansch und kleine Kunststoff-Spickel als Verstärkungselemente. Nach dem Verkleben dieser Teile konnte die Konstruktion mit Zinkfarbe lackiert werden, womit der Trägermast fertig war. Mit dem Anbringen der aus Kunststoff hergestellten Antennenelemente, der schwarzen Litzen und der Aufstiegssicherung war der Bau des Antennenmastes abgeschlossen.

MECF, Modelleisenbahn Club Flawil

Versuchsmuster für die Aufstiegsleiter.

MECF, Modelleisenbahn Club Flawil

Der Mastfuss vor dem Lackieren.

MECF, Modelleisenbahn Club Flawil

Der fertige Mobilfunkmast im Schraubstock, noch im Freien und ohne Container.

MECF, Modelleisenbahn Club Flawil

Der obere Teil des Mobilfunkmasten.

MECF, Modelleisenbahn Club Flawil

Die Partie mit der Querschnittsänderung.

Der Container mit den Abmessungen l x b x h von 45 x 32 x 38 mm entstand aus verschiedenen Kunststoff-Profilen und Platten. Auf eine detaillierte Zeichnung wurde verzichtet, die Masse sind aus den Proportionen der Vorbildfotografie abgeleitet.

MECF, Modelleisenbahn Club Flawil

Der Container im noch nicht gealterten Zustand.

MECF, Modelleisenbahn Club Flawil

Die Lampe über der Eingangstüre entstand aus einem Stecknadelkopf.

MECF, Modelleisenbahn Club Flawil

Der Container beherbergt die notwendigen Geräte für den Betrieb der Antennen.

MECF, Modelleisenbahn Club Flawil

Der komplette Mobilfunkmast an seinem Standort auf dem Areal des Bahnhof Wassen.

Seit dem Aufstellen des Mobilfunkmastes in Wassen ist ein guter Handy-Empfang auf der ganzen Anlage des MECF stets garantiert!